25/03: Ewigkeitschemikalien PFAS – warum wird darüber so viel berichtet?

Unter PFAS versteht man eine Gruppe von über 6000 chemischen Verbindungen. Die per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) enthalten Flour und sind langlebige Chemikalien, auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt. Sie werden industriell hergestellt und kommen in der Natur nicht vor. Überall, wo PFAS nachgewiesen werden, wurden sie durch den Menschen eingetragen. Auch im Weinland kommen PFAS vor (AZ 31.12.2024). So musste für den Zusammenschluss der Trinkwasserversorgung in der AZA Andelfingen der Aushub deponiert werden.

Wofür werden PFAS benötigt? PFAS haben unser modernes Leben erobert. Sie sind sehr beständig gegen Fett, Hitze und Wasser und finden daher Anwendung in Löschschaum, Outdoor-Kleidung, Antihaftbeschichtungen, Lebensmittelverpackungen und vieles mehr. PFAS im Alltag zu vermeiden, ist kaum möglich – zumal es keine Kennzeichnungspflicht gibt.

Wie gelangen PFAS in die Umwelt? Neben dem Einsatz von Löschschaum (wie zum Beispiel im AZA) sind insbesondere die Herstellung und Entsorgung PFAS-haltiger Produkte problematisch. Auch bei der Nutzung von Produkten werden PFAS freigesetzt. Ein Beispiel sind Outdoorjacken: Sie sind oft dank PFAS wasserdicht. Beim Waschen oder im Regen werden diese Stoffe ausgewaschen. In Kläranlagen können PFAS nicht entfernt werden, gelangen so in den nahegelegenen Fluss und somit in den Wasserkreislauf.

Sind PFAS gesundheitsschädlich? Die bisher am häufigsten untersuchten PFAS stehen mit verschiedenen gesundheitlichen Schäden in Verbindung, darunter Diabetes und Krebs. Zudem gibt es Hinweise auf mögliche Zusammenhänge mit verminderter Fruchtbarkeit, Alzheimer und Parkinson. PFAS nehmen wir hauptsächlich über Lebensmittel und Trinkwasser auf. Ein Teil wird ausgeschieden, der Rest lagert sich im Körper an.

Was kann getan werden? Da PFAS in der Umwelt nicht abgebaut werden, sollte ihr Einsatz so schnell wie möglich reduziert oder gestoppt werden. Hier sind Industrie und Gesetzgeber gefragt. Wo immer Ersatzstoffe verfügbar sind, sollte der Umstieg schnellstmöglich erfolgen. In manchen Bereichen gibt es noch keine Alternativen – hier braucht es Forschung, wie z.B. das ZeroF-Projekt. Solche Initiativen sind zu fördern und politisch zu unterstützen. Eine Umweltsanierung ist grundsätzlich möglich, jedoch sind die Verfahren sehr kosten- und energieintensiv. Massnahmen zur Entfernung von PFAS sind letztlich nur Symptombekämpfung. Entscheidend ist, den weiteren Eintrag von PFAS in die Umwelt konsequent zu stoppen.

Wir Verbraucher können einen Beitrag leisten, indem wir beim Einkauf auf Kennzeichnungen wie „fluorfrei“, „PFC-frei“ oder „ohne PFAS“ z. B. bei Rucksäcken, Schuhen, Jacken, Pfannen oder Imprägniersprays achten.

Ricarda Hartmann, GRÜNE Weinland, Andelfingen