Unterführung Tunnelstrasse
Wollen wir PfäffikerInnen über 3 Millionen Franken für noch mehr Durchgangsverkehr ausgeben?
Haben Sie sich Ihre Meinung über die Notwendigkeit einer Unterführung mitten in unserem Dorf schon gebildet? Am 2. Juni stimmen wir darüber ab.
Möglicherweise ist vielen nicht klar, was für Auswirkungen diese Unterführung für den Verkehr im Dorfzentrum haben wird. Es ist sonnenklar, dass es nach der Fertigstellung dieses Bauwerkes unweigerlich an anderen Stellen zu neuen Überbelastungen kommen wird. In erster Linie an der Einmündung der Tunnelstrasse in die Kempttalstrasse. Es wird auf beiden Strassen zu mühsamen Rückstaus kommen. Es ist offensichtlich, dass mit der Realisierung dieser Unterführung mehr Verkehr, insbesondere mehr Durchgangsverkehr angezogen wird. Von einer Entlastung kann kaum mehr die Rede sein.
Auch die Zelglistrasse wird mehr und mehr zu einer Durchgangstrasse.
Eine massive Verschlechterung gegenüber der bisherigen Situation ergibt sich besonders für die Fussgänger und Velofahrer. Der bestehende Bahnübergang Russikerstrasse beim Restaurant "Rössli" soll nach Vollendung der Unterführung aufgehoben werden.
Und zu guter Letzt darf diese Unterführung für den Durchgangsverkehr &endash; eine Kantonsstrasse &endash; auch noch zur Hälfte durch die Pfäffiker Steuerzahlenden berappt werden.
Das gewachsene Ortsbild wird durch die Unterführung massiv in Mitleidenschaft gezogen. Es kommt zu einer unschönen Verbetonierung. Neben der anonymen eigentlichen Unterführung entstehen an den Flanken hohe Betonmauern sowie ein zusätzlicher Kreisel, alles auf engstem Raum.
Deshalb bitten wir Sie, dieses Projekt an der Urnenabstimmung vom 2. Juni abzulehnen.
Grüne Partei Pfäffikon/ZH
Medienmitteilung Grüne Pfäffikon
Unterführung abgelehnt
6,2-Millionen-Franken-Vorlage wurde an der Urne deutlich abgelehnt
So hätte die Unterführung südlich der Bahngeleise ausgesehen (links das Coop-Gebäude).
Pfäffikon kann die Unterführung Tunnelstrasse nicht bauen. Die Stimmberechtigten lehnten die Vorlage bei einer Stimmbeteiligung von 47,4 Prozent deutlich ab. 1343 Ja-Stimmen stehen 1569 Nein gegenüber. Damit teilte der Souverän die Einschätzung der Gemeindebehörden nicht: Die Exekutive hatte das Projekt ausarbeiten lassen, obwohl der Kanton Zürich dafür zuständig wäre und auch alles selber zahlen müsste. An die Umsetzung dieses (Gemeinde-)Projekts wäre der Kanton die Hälfte der reinen Baukosten zu zahlen, bereit gewesen.
Die Grünen waren die einzige Partei, die offen gegen die 6,2 Millionen Franken teure Vorlage ankämpften. Sie sind denn auch «erfreut» über den Abstimmungsausgang, wie sie dem ZO gestern mitteilten. Sie gingen nun daran, sich «ernsthaft Gedanken über Alternativen» zu machen. Denn auch ihnen sei klar, dass die Situation am Bahnübergang «prekär» sei. Ein anderes Projekt müsse aber «wesentlich redimensioniert» sein. - Die SP hatte Stimmfreigabe beschlossen; SVP, FDP, EVP und CVP unterstützten die Vorlage.
Unterführung für die «nächsten zehn Jahre» nicht mehr aktuell
Die Unterführung Tunnelstrasse hätte als Verkehrsträger eine der klar verkehrsbezogenen Strassen darstellen sollen - im Gegensatz etwa zu den Quartieren, die als Tempo-30-Zonen ausgeschieden und verkehrsberuhigt werden sollen. Nach früheren Erklärungen des Strassenvorstands Fredy Huggenberger wird eine Unterführung nun in den «nächsten zehn Jahren» nicht mehr aktuell sein, denn der Kanton werde bei einem anderen Projekt keinen Beitrag mehr leisten.
Engpässe für Postautos und Rettungsfahrzeuge
Mit der Ablehnung der Vorlage durch knapp 54 Prozent der Stimmenden werden Postautos sowie Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen in absehbarer Zeit nicht mit einer weiteren «bahnübergangsfreien» Verbindung durch Pfäffikon rechnen können.