Verzicht der Gemeinde Pfäffikon auf Re-Zertifizierung mit dem Label Energiestadt

Fragen und Antworten

Wieviele Energiestädte gibt es?

Per 20.11.2012 sind 321 Kommunen mit dem Label Energiestadt ausgezeichnet, 570 sind Mitglied beim Trägerverein Energiestadt.

Wieviele haben Gold -Standard?

25 Kommunen besitzen in der Schweiz den Gold-Standard.

Wieviele Energiestädte haben bisher auf eine Rezertifizierung verzichtet bzw. haben das Energiestadt-label wieder zurückgegeben?

Pfäffikon ist die 3. Gemeinde, die das Label zurückgibt, zusätzlich  Näfels und Bilten, die ja aufgrund der  Fusionen im Kanton GL aufgehört haben zu existieren.

Pfäffikon ist aber die erste Kommune, die das Label mit den aufgeführten Argumenten zurückgibt.

Was halten sie von folgender Aussage: Die Praxis der letzten Jahre zeigt, dass der administrative Aufwand in der Verwaltung im Zusammenhang mit dem Erhalt des Labels immer grösser wird.

Der Sinn einer Re-Zertifizierung liegt darin, dass der Prozess nicht unterbrochen wird, dass – im Gegensatz zu einem einmaligen Energiekonzept – kontinuierlich an der Verbesserung der energiepolitischen Leistungen gearbeitet wird.

Energiestädte verstehen diesen Mechanismus und nehmen daher auch den Aufwand auf sich, die nötigen Grundlagen für die Steuerung solcher Prozesse zu erarbeiten. Energiestadt ist sich bewusst, dass diese Anforderungen – die vor dem Hintergrund einer aktuellen Klimaschutzpolitik und der erhöhten Anforderungen einer Energiestrategie 2050 sanft verschärft wurden – hoch und ehrgeizig sind, aber die Ereignisse auf dem Planeten beweisen auch, dass Aktionskraft vonnöten ist.

Das Energiestadt-Programm dient der Unterstützung der Gemeinden, um eine zielorientierte, strukturierte und umsetzbare Energiepolitik zu verfolgen. Es orientiert sich dabei an eingeführten Management-Systeme aus der Wirtschaft. Basierend auf einer Standortbestimmung erarbeiten die Gemeinden ihr Energiestadt-Programm zusammen mit dem Energiestadt-Berater selber. Insofern steht sie selber in der Verantwortung, welche Schritte unternommen werden. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses werden diese evaluiert und im Sinne des Label-Erhalts verifiziert.

Gerade solche technisch komplexen und mit Pionierleistungen verbundenen Projekte erfordern einen hohen Einsatz an Ressourcen von einer Gemeinde &endash; dies unabhängig ob die Kommune mit dem Label Energiestadt ausgezeichnet ist oder nicht. Im Gegenteil: Dank hundertfach bewährten Abläufen gestalten Energiestädte ihre Umsetzungsaktivitäten effizienter und zielorientierter.

Energiestadt hat die ganze Stadt im Visier, also die mind. 95% des Energieverbrauchs, der nicht durch die kommunalen Gebäuden und Anlagen versursacht wird. Was seitens der Gemeinde Pfäffikon als «Aktivitäten mit grossem Wert an Public Relation» bezeichnet sind, sind gewollte Massnahmen um im Gewerbe, bei der Industrie, bei privaten Investoren und den privaten Haushalten «Energiestadt-relevante» Aktionen auszulösen. Auch eine sehr visionäre Energieerzeugungsanlage kann das Energieprofil einer Gemeinde nur sehr am Rande beeinflussen. Gefragt ist der Entscheid von sehr vielen Akteuren in einer Gemeinde, welche im richtigen Moment Ja sagen zu Investitionen in Energieeffizienz und in die Substitution von fossilen Energieträgern, damit wir den Verbrauch mittelfristig um die nötigen zwei Drittel reduzieren.